Über mich

Kleine Autobiografie

Ich wurde 1952 in Caen geboren. Nach einer friedlichen Kindheit in einem kleinen normannischen Dorf mit 300 Einwohnern verbrachte ich einige Jahre am Meer in Granville, bevor im Alter von 13 Jahren ein schwerer Unfall, bei dem die Polizei und die französische Armee ein schmutziges Spiel spielten, den Rest meiner Jugend und wahrscheinlich auch meines Lebens beeinflusste.

Von dem Unfall erholt, kehre ich nach Caen zurück um meine Schulzeit zu beenden. Ich lasse mich von Dada und den Surrealisten, Henry Miller und Boris Vian, den Filmen von Fellini und Pasolini, der Zeitschrift ACTUEL, von Lao Tse und Yin und Yan, der Gegenkultur der Beat Generation und natürlich von Artaud sowie von der Revolte vom Mai 68 und Lao Tse inspirieren. Ich schreibe einige Texte, die ich selbst in Form von Flugblättern verteile. Einige finden sogar ihren Weg in libertäre Papiere. Ende der 60er Jahre folge ich die Spuren von Jack Kerouac und lasse alles stehen und liegen, um einige Jahre „on the road“ in Europa und in einigen muslimischen Ländern Kleinasiens zu leben (s. Auf Buddhas Kopf). Musikalisch begleitet werde ich beim Amougies-Festival von Frank Zappa, Gong, Soft Machine, Pink Floyd und Sun Ra, beim Isle of Wight-Festival von Hendrix, den Doors, Leonard Cohen, Donovan und Richie Havens, der das Festival mit den Klängen von Freedom abgeschloßen hat. Ich experimentiere in diesen Jahren mit Haschisch, LSD, Opium und Amphetamin, meide aber Heroin, nachdem ich hilflos zusehen musste, wie der Schnee Leben zerstöre kann.

Als ich 1972 aus Asien zurückkehre, verlaßa ich Frankreich, um dem Militärdienst zu entgehen, und finde Asyl in Deutschland, wo ich zunächst einmal überleben muss, und zwar nicht nur, indem ich die deutsche Sprache zu beherrschen lerne, sondern auch, indem ich die deutsche Kultur in mich aufnehme und Wurzeln schlage, denn ich hatte nicht das Bedürfnis und sah kaum eine Chance, so bald nach Frankreich zurückzukehren, ohne ins Gefängnis zu versauen. Die Schweiz, das Land, in dem ich eine Zeit lang gelebt habe und in dem mein bester Freund Pierre, der mit mir nach Asien gereist ist, noch lebt, war mir aufgrund eines Einreiseverbots verschlossen (s. Auf Buddhas Kopf). Mir blieb nichts anderes übrig, als in dieser germanischen Welt, die ich bereits während meiner europäischen Streifzüge genossen hatte, Fuß zu fassen.

Da gründete ich meine Familie, engagierte mich in der deutschen Friedens- und Dritte-Welt-Bewegung und stellte einen Antrag auf politisches Asyl, der von den deutschen Behörden natürlich abgelehnt wurde. Ich entging nur knapp einer Auslieferung und kämpfte, um meine Familie zu ernähren, die mittlerweile durch die Geburt zweier hübscher Söhne gewachsen war. Das Leben und seine Verpflichtungen nehmen während dieser Zeit ganz natürlich überhand und ich schreibe immer weniger. Ich verliere sogar teilweise den Gebrauch der französischen Sprache. Man kann nicht alles haben oder, wie die Franzosen sagen, „C’est la vie“.

Vor einigen Jahren habe ich alle Texte, die ich sorgfältig aufbewahrt hatte, wieder zur Hand genommen, mit der Absicht, eines Tages etwas daraus zu machen. Ich habe sie überarbeitet, mal auf Französisch, mal auf Deutsch, und dabei manchmal ein merkwürdiges sprachliches Hin und Her gemacht. Im Jahr 2022 veröffentlichte ich mein erstes Buch auf Französisch: „ Sur la tête de Buddha ‚ und seinen Zwillingsbruder ‘ Auf Buddhas Kopf “. Die Idee, „Hommage à Antonin Artaud et à la Beat Generation“, mein zweites Buch, zu schreiben, kam mir direkt beim Wiederlesen der abgedrehten Texte und Gedichte, die ich in einem Schulheft notiert hatte. Daraufhin habe ich mich auf die Suche nach Artaud le Momo und anderen SeherInnen und VisionärInnen gemacht.

Meine aktuellen Projekte: die deutsche Version von „ Hommage à Antonin Artaud et à la Beat Generation “, die keine einfache Übersetzung sein soll, sondern die deutschen Beats sowie ihre ostdeutschen Pendants einbeziehen soll, denn davon gab es einige. Ein weiteres Buchprojekt, das ich seit über einem Jahr mit mir herumschleppe und das nur sehr langsam vorankommt, widmet sich „ Bamiyan, das göttliche Tal “, der Geschichte eines mythischen Tals im Herzen Afghanistans, durch das Alexander von Mazedonien, griechisch-buddhistische Könige und die Künstler von Gandhara zogen, bevor es von Dschingis Khan und seinen riesigen Buddhas, die von den Taliban zerstört wurden, ausgelöscht wurde.