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30.04.2022

Offener Brief eines Franzosen an den Russlanddeutschen und Deutschrussen

1972, sieben und zwanzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, bin ich, als Franzoser, nach Deutschland gekommen und lebe nun in diesem Land seit 50 Jahren.
Als ich nach Deutschland kam, waren die Deutsche von der Mehrheit der Europäer immer noch gehasst und viele Franzosen, wie übrigens mein Großvater, nannten sie beleidigend: „sales Boches“ oder „Schleux“, was mein Großvater bis zu seinem Tod konsequent gemacht hat.
Die Deutschen haben das jahrzehntelang widerstandslos ertragen müssen und auch damit leben müssen die Parias Europa zu sein.
Genau wie ich, als Franzoser, damit leben muss, dass viele Algerier und viele französisch sprechenden West Afrikaner mich hassen wegen Taten, für die ich überhaupt nichts kann und die ich sogar selbst verurteile; Taten die vor 60 Jahren und mehr stattgefunden haben. Ob die Gründe für diesen Groll oder diesen Hass emotionaler, politischer oder anderer Natur sind, spielt für die Bürger, die oftmals nichts damit zu tun haben, weil sie damals noch nicht mal geboren waren, eigentlich keine Rolle.
Sie müssen damit leben! Das ist der Preis der Geschichte!

Glauben sie also nicht, dass die russische Invasion der Ukraine bald vergessen sein wird, und seien sie sich nicht überrascht, wenn ein Großteil der europäischen Bevölkerung sie in den nächsten 30 bis 50 Jahren hassen und als „dreckigen Russen“ bezeichnen oder sie schief ansehen wird, auch wenn Sie nichts dafür können, genauso wie es bei mir der Fall war und manchmal noch ist, wenn es um die französischen Verbrechen während der Kolonialisierung geht, auch wenn ich den Kolonialismus immer verurteilt und bekämpft habe.
Das Gleiche gilt für die „glorreiche russische Armee“, die Nachfolgerin der Roten Armee, die bis jetzt noch keinen besonders guten Ruf hatte, sich aber zumindest rühmen könnte eine Befreiungsarmee zu sein, sie wird in den nächsten hundert Jahren nicht in der Lage sein, sich von dem reinzuwaschen, was sie dem ukrainischen Volk angetan hat, ganz zu schweigen von dem, was sie in den Jahren davor, dem tschetschenischen, dem syrischen und anderen Völkern angetan hat. Sie sollen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass die ganze Welt die „Große russische Armee“ nun als eine „Armee von Vergewaltigern und Plünderern“ betrachtet, eine Bande blutiger Mörder ohne Glauben und Gesetz, die kaum besser sind als die Nazi-Soldaten des letzten Weltkriegs und die jetzt zu deren traurigen Nachfolgern geworden sind. Alle Russen und vielleicht sogar alle die man als Russe zu erkennen meint, werden lernen müssen damit zu leben.
Die Geschichte zeigt erneut, dass das kollektive Gedächtnis der Völker oft mehrere Generationen überdauert, wenn die beteiligten Völker nichts unternehmen, um diese manchmal tiefsitzende Wunden zu heilen, besonders wenn diese kollektive Wunden künstlich aufgerissen werden von gerissenen Politikern die es verstehen sie geschickt politisch ausnutzen.

Russland muss diese und andere traurigen Teile seiner Geschichte schonungslos aufarbeiten. Die Verantwortung für die schlimmsten Momente dieser Geschichte muss übernommen werden, so wie es die Deutschen, nicht ohne Mühe, nach dem Krieg getan haben oder so wie es der französischer Staat langsam mit Algerien versucht, um eines Tages vielleicht das Vertrauen der ganzen Welt zurückzugewinnen. Es wird ein schwerer Weg sein und das russische Volk wird viel Mut brauchen, um sich der Schande zu stellen; Schanden die sie noch viele Jahre lang verfolgen werden, egal wie sehr sie sich dafür ernsthaft entschuldigen und um Vergebung bemühen.
Und vielleicht, eines Tages, wird ein russischer Präsident vor dem Europarat eine Friedensrede halten, die den Beginn einer neuen Ära für Europa und die Welt markieren wird.

Nichts ist unmöglich!
Man muss nur anfangen das Richtige zu tun!

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